Die wichtigsten Aussagen in Kürze:
- Cannabidiol (CBD) ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der aus den Blüten der weiblichen Cannabispflanze gewonnen wird.
- CBD werden viele verschiedene Wirkungsweisen zugeschrieben, unter anderem besitzt es krampflösende, schmerzlindernde und angstlösende Eigenschaften.
- Die Forschungslage zur Wirkungsweise von CBD ist noch alles andere als vollständig. Doch der Wirkstoff zeigt bereits vielversprechende Tendenzen für die Bekämpfung verschiedener Krankheiten und Symptome.
- Allerdings gilt die Wirkung nur bei wenigen Anwendungsgebieten als bestätigt, da dazu noch breiter angelegte medizinische Studien benötigt werden.
- CBD ist auf Rezept in der Apotheke erhältlich.
- Zudem ist es in Form verschiedener Kosmetikprodukte, etwa Mundölen, Salben und Cremes, erhältlich, aber nicht als Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
Die Cantiva Cannabis Apotheke ist eine auf Cannabis spezialisierte Online-Apotheke. In unserem Online-Shop finden Sie alles rund um medizinisches Cannabis und Cannabis-Präparate. In diesem Patienten-Ratgeber haben wir für Sie umfassendes Hintergrundwissen über CBD zusammengestellt.
Doch was ist CBD eigentlich genau? Wie entfaltet sich seine Wirkung im Körper und was kann CBD tatsächlich bewirken? Und: Ist CBD in Deutschland legal?
Der CBD-Ratgeber bietet Ihnen eine praktische Gesamtübersicht. Oder Sie springen in der Inhaltsübersicht einfach direkt zu dem Kapitel, das Sie am meisten interessiert.
Viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen das Team der Cantiva Cannabis Apotheke
Definition: Was ist Cannabidiol (CBD)?
Cannabidiol (kurz: CBD) ist eine Substanz, die vor allem in den Blüten der Cannabispflanze entsteht. Der Wirkstoff kann auf Rezept verordnet werden und ist z. B. in der Apotheke in Form einer öligen Lösung erhältlich.
Bei CBD handelt es sich (nach dem noch bekannteren THC) um einen der meist erforschten Inhaltsstoffe der Cannabispflanze. Es macht weder süchtig noch high* und seine vielfältigen Wirkungsweisen lassen auf großes medizinisches und therapeutisches Potenzial schließen.
CBD zieht aufgrund seines sehr breiten Wirkprofils schon seit einigen Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich – sowohl in Fachkreisen als auch in der Öffentlichkeit.** Bei uns erfahren Sie, was genau es mit dem polarisierenden Wirkstoff auf sich hat und welche Wirkungen tatsächlich nachgewiesen sind.

*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme [abgerufen am 24.03.23]
**Lukas Radbruch. Cannabidiol. Der Schmerz (34, 2020). S. 115 – 116 [abgerufen am 24.03.23]

*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme [abgerufen am 24.03.23]
**Cannabinoide: Worin besteht der Unterschied zwischen THC und CBD? [abgerufen am 24.03.23]
Cannabis, CBD, THC: Was sind die Unterschiede?
Rund um die Cannabispflanze gibt es viele Begriffe, die teilweise leicht zu verwechseln sind, beispielsweise Cannabis, CBD und THC. Wo liegen hier die Unterschiede?
Cannabis ist die lateinische Bezeichnung der Hanfpflanze – einer ursprünglich in Zentralasien heimischen Pflanzenart aus der Familie der Hanfgewächse. Basierend auf archäologischen Funden wurde Cannabis bereits vor 10.000 Jahren verwendet und dürfte eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt sein.*
Bei CBD und THC handelt es sich dagegen um Wirkstoffe, die in den Blüten der weiblichen Cannabispflanze entstehen. Ihre jeweiligen Abkürzungen stehen für:
- Tetrahydrocannabinol (THC oder auch Dronabinol) und
- Cannabidiol (CBD).
Je nach Sorte der Cannabisblüten kann der Anteil von THC und CBD höher oder niedriger sein. Aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft werden die beiden chemischen Stoffe und ihre jeweiligen Wirkungsweisen manchmal verwechselt. Dabei weisen sie einige sehr signifikante Unterschiede auf – in der folgenden Tabelle finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Unterschiede zwischen THC und CBD:
THC | CBD |
---|---|
psychoaktiv – THC macht „high“ gilt als Betäubungsmittel – der Besitz von THC ist nicht legal (sofern kein ärztliches Rezept dafür vorliegt) | nicht psychoaktiv – CBD macht nicht „high“ |
Aber neben ihren Unterschieden haben CBD und THC auch wichtige Gemeinsamkeiten: Beide haben medizinisch vielversprechende Wirkungen und sind in zugelassenen Medikamenten enthalten. Allerdings werden beide auch noch laufend weiter untersucht, da ihr volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist.
CBD und THC gehören zur Gruppe der Cannabinoide, die im Endocannabinoid-System des menschlichen Körpers wirksam werden – was das genau bedeutet, erfahren Sie im nächsten Absatz.
Gut zu wissen: CBD und THC sind bei Weitem nicht die einzigen Inhaltsstoffe der Cannabisblüte – sie sind lediglich die beiden bisher am meisten untersuchten von über 100 chemischen Stoffen.**
CBD, Cannabinoide und das Endocannabinoid-System
Bei CBD handelt es sich um ein Cannabinoid – einen chemischen Botenstoff, der verschiedene Reaktionen auslösen oder hemmen kann. Cannabinoide wie CBD entfalten ihre Wirkung im körpereigenen Endocannabinoid-System, einem Teil des Nervensystems. Reaktionen im Endocannabinoid-System beeinflussen Faktoren wie Körpertemperatur oder Blutdruck und haben damit Auswirkungen auf verschiedene Körperfunktionen wie Appetit, Verdauung, Schlaf u. v. m.
Der menschliche Körper produziert selbst Cannabinoide, die im Endocannabinoid-System wirksam werden. Pflanzliche Cannabinoide wie CBD interagieren auf dieselbe Art mit dem Endocannabinoid-System wie körpereigene Wirkstoffe:* Auch sie können darin verschiedene Funktionen hemmen oder ankurbeln.
Gut zu wissen: Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Cannabinoiden pflanzlicher („Phytocannabinoide“), körpereigener („Endocannabinoide“) und synthetischer Herkunft. Bei CBD handelt es sich also um ein Phytocannabinoid.

*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme + Mario Wurglics et al. Cannabis und Cannabinoide als Arzneimittel [abgerufen am 24.03.23]

Was ist CBD: Wirkungen
CBD gehört zu den bisher am besten erforschten Cannabinoiden, trotzdem ist bezüglich seiner Wirkung und Anwendung noch vieles unklar. Bisherige Studien zeigen aber vielversprechende Tendenzen für zukünftige medizinische Anwendungen. Welche Eigenschaften von CBD bisher als bestätigt gelten, welche Risiken CBD mit sich bringen kann und was es mit dem sogenannten Entourage-Effekt auf sich hat, erfahren Sie in Folge.
Eigenschaften von CBD im Überblick
Die folgenden Eigenschaften von CBD gelten als großteils bestätigt. Es gibt hier bereits wissenschaftliche Belege, allerdings stammen diese zum Teil aus kleiner angelegten Studien und müssten durch weitere Studien bekräftigt werden.
Diese Eigenschaften gelten in Fachkreisen als plausibel:*
- krampflösend (antikonvulsiv)
- schmerzlindernd (analgetisch)
- entzündungshemmend
- angstlösend (anxiolytisch)
- antipsychotisch
Die am besten untersuchte Wirkungsweise von CBD sind seine krampflösenden Eigenschaften. Es gibt auch bereits zwei verschreibungspflichtige Medikamente, die sich diese Eigenschaft zunutze machen:
- Epidyolex®, ein CBD-haltiges Medikament gegen bestimmte, schwere Formen der frühkindlichen Epilepsie
- Sativex®, ein Mundspray mit CBD und THC, das gegen Spastiken im Rahmen einer Erkrankung an Multipler Sklerose helfen kann
Die Anwendung und Wirkung von CBD werden laufend weiter erforscht. Es ist zu hoffen, dass auch die weiteren Eigenschaften des Wirkstoffs in Zukunft medizinisch genutzt werden können.**
Tipp: Möchten Sie mehr über die Wirkungsweisen und Anwendungsbereiche von CBD erfahren? Dann lesen Sie unseren Ratgeber zur CBD-Wirkung.

*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme [abgerufen am 24.03.23]
**Lukas Radbruch. Cannabidiol. Der Schmerz (34, 2020). S. 115 – 116 [abgerufen am 24.03.23]

*E. Chesney, D. Oliver, A. Green, et al. Adverse effects of cannabidiol: a systematic review and meta-analysis of randomized [abgerufen am 24.03.23]
**Daniela Hafner. Cannabidiol: die Fakten. Aus pharmazeutischer Sicht. Österreichische Ärztezeitung (21/2019)
Risiken und Nebenwirkungen
Wie die Wirkung von CBD müssen auch die Risiken und Nebenwirkungen des Cannabinoids noch weiter erforscht werden. Bisherige Ergebnisse deuten allerdings bereits an, dass CBD bei alleiniger Einnahme und niedriger Dosis relativ unbedenklich und gut verträglich ist.*
Bei der gleichzeitigen Einnahme mit anderen Medikamenten kann es aber zu Wechselwirkungen kommen. Denn CBD kann Enzyme hemmen, die für den Abbau anderer Medikamente verantwortlich sind. Eine gleichzeitige Einnahme von CBD und weiteren Arzneimitteln muss also unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Werden höhere Dosierungen von CBD eingenommen, kann es außerdem zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:**
- Schläfrigkeit
- Durchfall
- Fieber
- Appetitverminderung
CBD mag als harmlos gelten, doch es sollte dennoch nicht unbedacht verwendet werden, da sich, wie erwähnt, durchaus Neben- und Wechselwirkungen zeigen können. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte ganz auf die Einnahme von CBD verzichtet werden, da zur Wirkung von CBD auf Mutter und Kind bisher zu wenig bekannt ist.
Was ist der Entourage-Effekt?
In Verbindung mit CBD wird immer wieder der Entourage-Effekt erwähnt. Bei diesem handelt es sich um die Annahme, dass die Wirkstoffe der Cannabispflanze zusammen eine zusätzliche Wirkung entfalten. Was genau bedeutet das?
CBD ist, wie bereits erwähnt, nicht das einzige in Cannabis enthaltene Cannabinoid: In der Cannabisblüte finden sich über 100 weitere, beispielsweise Cannabigerol (CBG). Darüber hinaus enthält die Cannabisblüte andere Pflanzenstoffe wie Terpene und Flavonoide.
Der Entourage-Effekt besagt, dass bei der gleichzeitigen Einnahme mehrerer Wirkstoffe eine Synergie auftritt, dass also die Wirkung der jeweiligen Cannabinoide durch die gemeinsame Verwendung verstärkt wird. Die Existenz eines Entourage-Effekts würde bedeuten, dass die Wirkstoffe der Cannabispflanze erst bei gemeinsamer Anwendung die besten Resultate erzeugen.*
Es muss allerdings erwähnt werden, dass es in Fachkreisen umstritten ist, ob es den Entourage-Effekt tatsächlich gibt.**

**Peter S. Cogan. The ‘entourage effect’ or ‘hodge-podge hashish’: the questionable rebranding, marketing and expectations of cannabis polypharmacy. Expert Review of Clinical Pharmacology (2020)

[1] Scott Shannon et al. Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A Large Case Series + Antonio W. Zuardi et al. Inverted U-Shaped Dose-Response Curve of the Anxiolytic Effect of Cannabidiol during Public Speaking in Real Life + Mateus M. Bergamashi et al. Cannabidiol Reduces the Anxiety Induced by Simulated Public Speaking in Treatment-Naive Social Phobia Patients (02/2011) [abgerufen am 24.03.23]
[2] Maria S. Garcia-Gutierrez et al. Cannabidiol: A Potential New Alternative for the Treatment of Anxiety, Depression and Psychotic Disorders (11/2020
[3] I. Pleyer, G. Lorenz-Eberhard, G. Boandl. Anwendung von CBD (Cannabidiol)-Ölen und CBD (Cannabidiol) Suppositorien bei Dysmenorrhoe und Endometrioseschmerzen. Geburtshilfe Frauenheilkd. (06/2020). S. 7-8
[4] Hans-Georg Kress. Der medizinische Einsatz von Cannabidiol (CBD) im Überblick: Aktueller Stand des Wissens [abgerufen am 24.03.23]
[5] Gesundheitsindustrie BW. Cannabidiol gegen schizophrene Psychosen [abgerufen am 24.03.23]
[6] Ursula Stamm. Cannabidiol gegen Schmerz: wirksam – aber nicht allein. Interview mit Norbert Schürmann. rbb-online.de (05/2021)
[7] Anna Lorenzen. Ist der Hype um Cannabidiol berechtigt? spektrum.de (10/2019)
[8] Rudolf Likar, Markus Köstenberger, Gerhard Nahler. Cannabidiol bei Tumorerkrankungen. Der Schmerz (34/2020) S. 117-122
Anwendungsgebiete und Stand der Forschung
CBD ist, wie bereits beschrieben, laut dem aktuellen Forschungsstand in zwei offiziell zugelassenen Medikamenten enthalten. Und als wissenschaftlich gut belegt, gilt nur die Wirkung gegen bestimmte Epilepsie-Formen bei Kindern. Doch sein breites Wirkungsprofil deutet auf weitreichendere Anwendungsgebiete in der Zukunft hin.
In den folgenden Fällen zeigten bisher abgehaltene Studien hoffnungsvolle Tendenzen auf. Es gilt allerdings zu beachten, dass der Forschungsstand hier noch nicht vollkommen ausgereift ist.
Symptom oder Krankheit | Wie könnte CBD helfen? |
Angststörungen und Panikattacken | Mehrere, in kleinerem Rahmen abgehaltene Studien zeigten, dass CBD in bestimmten Situationen Ängste reduzieren kann.1 |
Depressionen | Wie sieht es mit der Wirkung von CBD auf die Psyche aus? Studien an Nagetieren weisen auf eine stimmungsaufhellende Wirkung von CBD hin.2 Eine derartige Wirkungsweise beim Menschen ist nicht auszuschließen, muss allerdings erst noch wissenschaftlich nachgewiesen werden. |
Endometriose und Regelschmerzen | Die krampflösende Wirkung von CBD könnte in Zukunft auch bei Regel- und Endometriose-Beschwerden Wirkung zeigen. Erste Beobachtungen diesbezüglich stimmen hoffnungsvoll.3 |
Morbus Parkinson | Die wenigen bisher dazu abgeschlossenen Studien deuten an, dass CBD zwar keine Wirkung auf den Krankheitsverlauf hat, dafür aber die Lebensqualität der Patienten insgesamt verbessert.4 |
Multiple Sklerose | Sativex® (eine Kombination aus THC und CBD) ist gegen Spastiken bei Multipler Sklerose bereits als Medikament verfügbar. Außerdem deuten bisherige Versuche am Nagetiermodell von MS weitere potenzielle Einsatzbereiche von CBD zur Behandlung dieser Krankheit an.4 |
Schizophrenie und Psychosen | CBD könnte möglicherweise auch zur Behandlung von Schizophrenie und Psychosen eingesetzt werden. Die Hoffnung dabei ist, dass CBD eine besser verträgliche Alternative zu etablierten Psychopharmaka darstellen könnte. Bevor es jedoch tatsächlich zum Einsatz kommen kann, sind noch weitere Studien notwendig.5 |
Schmerzen im Allgemeinen | Es wird vermutet, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften von CBD in Zukunft auch für die Behandlung von Schmerzpatienten nützlich sein könnten. Auch hier ist allerdings noch mehr Forschung notwendig. Vor allem als Zusatztherapie zu einer Behandlung mit Opioiden könnte es sich in der Zukunft als nützlich erweisen.6 |
Schlafprobleme | Es gibt Hinweise darauf, dass CBD bei Schlafproblemen förderlich sein könnte. Allerdings gibt es in diesem Fall noch viele Unklarheiten – in manchen Fällen scheint das Cannabinoid sogar eher anregend zu wirken.7 Bevor diese Wirkungsweise also tatsächlich als bestätigt gelten kann, ist noch tiefergehende Forschung erforderlich. |
Tumorerkrankungen | Unter Umständen könnte CBD in Zukunft auch in der Krebstherapie Verwendung finden. Tier- und Laborstudien zufolge kann CBD das Wachstum von Krebszellen hemmen.8 Klinische Studien am Menschen liegen aber noch nicht vor. |
Insgesamt gilt: Obwohl CBD in den genannten Bereichen bereits Potenzial zeigt, kann man dort noch nicht von einer gesicherten Wirkung ausgehen, da die Studienlage dafür zu dünn ist. Therapieversuche der oben genannten Symptome und Krankheitsbilder mit CBD sollten also keinesfalls ohne ärztlichen Rat stattfinden.
Tipp: Mehr zur Schmerzbekämpfung mit CBD lesen Sie in unserem Ratgeber CBD gegen Schmerzen.
Rechtslage: Ist CBD legal?
Cannabis gilt nach deutschem Recht als Betäubungsmittel und der Besitz ist daher, bis auf wenige Ausnahmen, illegal. Dasselbe gilt für THC, also jenen Wirkstoff im Cannabis, der berauschend wirkt. Aber wie sieht es hinsichtlich CBD aus?
CBD als Reinstoff unterliegt derzeit nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Das bedeutet, der Besitz von reinem CBD ist legal. Kosmetikprodukte auf Basis von reinem CBD, z. B. CBD-Mundöle, -Salben, -Gele oder -Cremes sind im Handel erhältlich.
Anders sieht es jedoch aus, wenn CBD in natürlicher Form vorliegt, das bedeutet z. B. als CBD-Blüten oder CBD-Tee. Diese gelten als Cannabis-Pflanzenteile und sind aus Sicht des Betäubungsmittelgesetzes unzulässig (Anlage I zum BtMG § 1 Abs. 1). Ausgenommen davon ist die medizinische Verwendung: Dafür benötigt man ein ärztlich ausgestelltes Betäubungsmittelrezept. Mit diesem lassen sich z. B. auch CBD-Blüten legal erwerben und besitzen.


*Franjo Grotenhermen. Die optimale Decarboxylierung von THC und CBD durch Erhitzung. Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin [abgerufen am 24.03.23]
**Henning Böckemeier. CBD Herstellung: Wie wird der Naturstoff gewonnen? Haltermann Carless Blog [abgerufen am 24.03.23]
CBD: Info zur Herstellung
CBD wird aus den Blüten der Cannabispflanze gewonnen. Je nach Hanfsorte kann der CBD-Gehalt variieren. In der Vergangenheit wurde Hanf häufig so gezüchtet, dass er so viel psychoaktives THC wie möglich enthält, dafür aber weniger CBD. In anderen Züchtungen, allen voran in Nutzhanf, ist weniger THC, dafür aber mehr CBD enthalten. Zur Herstellung von CBD kommen vor allem CBD-reiche Nutzhanfsorten infrage.
CBD ist in der Hanfpflanze zunächst in Form der Carboxylsäure CBDA enthalten. Diese wird durch Erhitzung aktiviert und in CBD umgewandelt – chemisch wird dieser Vorgang als Decarboxylierung bezeichnet. Das Pflanzenmaterial muss somit erst erhitzt werden, damit CBD entsteht*
Anschließend kann das CBD durch verschiedene Methoden aus den Blüten gelöst werden.** Am gängigsten ist hier die Extraktion mittels Kohlendioxid (CO²), aber auch Alkohol, Öle oder andere Lösungsmittel können eingesetzt werden.
Nach der Extraktion wird der Rohextrakt meist in verschiedenen Pflanzenölen aufgelöst und so zu CBD-Öl oder -Kapseln verarbeitet.
Welche CBD-Produkte gibt es?
CBD ist in verschiedenen Produktformen im Handel erhältlich, darf aber laut Gesetz nicht als Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. In medizinisch begründeten Fällen kann CBD mit einem Rezept ärztlich verordnet werden, damit können Sie dann CBD-Öl in der Apotheke kaufen.
Folgende CBD-Produkte können in Deutschland legal erworben werden:
- CBD-Mundöle, -Salben, -Gele oder -Cremes sind als Kosmetikprodukte erhältlich.
- CBD-Blüten können mit einem Betäubungsmittelrezept ärztlich verordnet werden. Es handelt sich dabei um die getrockneten Knospen besonders CBD-haltiger Nutzhanf-Sorten.
- Medizinisches CBD-Öl zum Einnehmen kann mit einem normalen Rezept verordnet werden. Es handelt sich dabei um reines CBD, das in Öl gelöst wird. Mit einem entsprechenden Rezept wird diese Lösung in der Apotheke zubereitet.
- Epidyolex ist ein Fertigarzneimittel auf Basis von CBD und kann ärztlich verordnet werden, ohne dass ein Betäubungsmittelrezept notwendig wäre.


Was ist CBD? Kein Wundermittel, aber vielversprechend
CBD und sein Nutzen für Gesundheit und Wohlbefinden sind in aller Munde. Denn auch wenn die Forschungslage noch alles andere als vollständig ist: Der Wirkstoff ist ein interessanter Kandidat, um verschiedene Krankheiten und Beschwerden zu lindern. Doch zuvor sind weitere medizinische Studien notwendig, die genauere Daten zu Wirkung, Nebenwirkungen und Dosierung liefern.
Was ist CBD also? Sicher kein Wundermittel, das alle Beschwerden heilen kann. Aber: Ein Wirkstoff mit viel medizinischem Potenzial, den man im Auge behalten sollte.
Fragen & Antworten
CBD gilt im Allgemeinen als verträglicher und unbedenklicher Wirkstoff. Es kann aber zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. In höherer Dosierung können außerdem Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Durchfall, Fieber und verminderter Appetit auftreten. Die positive Wirkung ist noch nicht ausreichend erforscht. Als plausibel gilt jedoch, dass CBD krampflösende, schmerzlindernde, antientzündliche, antipsychotische und angstlösende Eigenschaften hat.
CBD wird bereits zur Behandlung frühkindlicher Epilepsie-Erkrankungen sowie zur Linderung von Spastiken bei Multipler Sklerose verwendet. Für die Behandlung weiterer Krankheiten fehlen noch aussagekräftige Studien, untersucht wird der Einsatz von CBD zum Beispiel gegen:
● Depressionen
● Schizophrenie und psychotische Erkrankungen
● Morbus Parkinson
● Endometriose
CBD ist nicht psychoaktiv, verursacht also keinen Rauschzustand, und macht auch nicht süchtig. Aus rechtlicher Sicht gilt: CBD als Reinstoff unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und der Besitz ist daher legal. Allerdings ist der Besitz von Cannabis-Pflanzenteilen laut Betäubungsmittelgesetz zu Freizeitzwecken derzeit noch verboten [Stand 09-2023], dies wiederum trifft z. B. auf CBD-Blüten und Natur-Extrakte zu. Es ist jedoch möglich, diese zu medizinischen Zwecken zu erwerben. Dazu benötigt man ein sogenanntes Betäubungsmittelrezept.
Disclaimer
Dieser Artikel über CBD wurde zu unverbindlichen Informationszwecken erstellt. Wir sind bemüht, Informationen so aktuell und umfassend wie möglich zu recherchieren und zu präsentieren. Eine Gewähr oder Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch nicht übernehmen. Die gebotenen Informationen sind kein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch Ärzte und Apotheker. Bei allen individuellen Fragen und Entscheidungen rund um die Gesundheit sollten sich Patienten und ihre Angehörigen auf jeden Fall an einen qualifizierten Experten wenden.
Bildquelle Beitragsbild: ©iStock.com/Tinnakorn Jorruang