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Ratgeber

THC und CBD – Wo liegen die Unterschiede?

13 Minuten Lesezeit
Autor
Mira Ross-Büttgen

Die wichtigsten Aussagen in Kürze:

  • THC ist die Kurzform von Delta-9-Tetrahydrocannabinol.
  • CBD ist die Kurzform von Cannabidiol.
  • Beide zählen zu den bekanntesten und meist erforschten Cannabinoiden in der Hanfpflanze.
  • THC ist psychoaktiv, CBD hat keine berauschende Wirkung.
  • Bei Cannabisblüten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 % oder unter 0,2 % geht man im Allgemeinen nicht davon aus, dass Effekte auf den Geist auftreten.
  • In therapeutischen Zusammenhängen wird THC als Wirkstoff verwendet, der Dronabinol genannt wird.
  • Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sind Nahrungsergänzungsmittel, die Cannabidiol (CBD)  enthalten, nicht verkehrsfähig. Das heißt, sie dürfen nicht verkauft und angewendet werden.
  • CBD-haltige Cannabisblüten oder Cannabisöle können ärztlich verordnet werden. Dafür stellt der verordnende Arzt ein Betäubungsmittelrezept aus.

Die Cantiva Cannabis Apotheke ist eine auf Cannabis spezialisierte Online-Apotheke. In unserem Online-Shop finden Sie alles rund um medizinisches Cannabis und Cannabis-Präparate. In diesem Patienten-Ratgeber haben wir für Sie umfassendes Hintergrundwissen über THC und CBD zusammengestellt.

Wenn es um Cannabis und seine Wirkstoffe geht, stehen vor allem die Cannabinoide THC und CBD im Mittelpunkt. Die beiden bekanntesten und besterforschten Verbindungen unterscheiden sich jedoch, was ihre Wirkung, ihre Struktur und auch die rechtliche Lage in Deutschland angeht.

Der Ratgeber bietet Ihnen eine praktische Gesamtübersicht. Oder Sie springen in der Inhaltsübersicht einfach direkt zu dem Kapitel, das Sie am meisten interessiert.

Viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen das Team der Cantiva Cannabis Apotheke

THC & CBD: Unterschiede im Überblick

Die Verbindungen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind nicht die einzigen Verbindungen in der Cannabispflanze, aber jene, über die in der Forschung und Medizin am häufigsten diskutiert wird und die auch am besten erforscht sind.

Zwischen den beiden Cannabinoiden THC und CBD bestehen wesentliche Unterschiede und Abweichungen, die in der folgenden Tabelle überblicksmäßig zusammengefasst werden.

THCCBD
psychoaktivnicht psychoaktiv (wirkt THC sogar entgegen)
wirkt auf den Geistwirkt auf den Körper
bewirkt Dopaminausschüttung im Körperlöst Angstzustände, entspannt die Muskeln und beruhigt
unterliegt dem Betäubungsmittelgesetzfrei erhältlich, zum Beispiel als Mundöl zum Spülen
Negative Effekte nach dem Konsum auf das Benutzen von Maschinen & Führen von Fahrzeugengilt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als sicher*
auf der Liste verbotener Substanzen der WADAvon der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erlaubt*
THC CBD: Cannabispflanze.
(iStock.com/Michael Fischer)

*WHO. (2018). Cannabidiol. Critical Review Report. Expert Committee on Drug Dependence Fortieth Meeting Geneva, 4-7 June 2018

**WADA. (o.J.). Cannabinoid [abgerufen am 08.09.23]

THC CBD: chemische Formel.
(iStock.com/Drypsiak)

*Dr. Franjo Grotenhermen, (2017) Cannabidiol (CBD): Ein cannbishaltiges Compendium, CBD: Ein Cannabinoid mit Potenzial, Nachtschatten Verlag

Chemische Struktur von THC und CBD

Bei beiden Wirkstoffen handelt es sich um chemische Verbindungen, die zur Gruppe der Cannabinoide gehören. Cannabinoide sind Wirkstoffe, die in den Blüten der weiblichen Cannabispflanze natürlich vorkommen.

Darüber hinaus gibt es noch Endocannabinoide, die der Mensch selbst in körpereigenen Zellen produziert und demzufolge auch ein körpereigenes Endocannabinoidsystem.

THC und CBD wirken also auf das Endocannabinoid-System im Körper mit seinen verschiedenen Rezeptoren. Es gibt im menschlichen Körper 2 Arten von Rezeptoren, an denen die Wirkstoffe der Cannabispflanze andocken können:

  • Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren (CB-1) im zentralen Nervensystem
  • Typ-2-Cannabinoid-Rezeptoren (CB-2) im Immun-, Verdauungs- oder dem Fortpflanzungssystem sowie in Knochen, Haut, Lunge, hormonalen Drüsen oder in den Augen

Für die Forschung war die Identifikation und die Funktion dieses Systems der Startschuss für eine Reihe weiterer Entdeckungen, die Licht in viele Prozesse im Gehirn werfen.*

Deshalb wurde versucht, bestimmte Cannabinoide – vor allem THC und CBD – in jüngerer Vergangenheit synthetisch herzustellen, um sie noch genauer untersuchen zu können, ohne sie erst aus der Cannabispflanze extrahieren zu müssen.

Extraktion der beiden Wirkstoffe

Das Rauchen bzw. das Verdampfen von Marihuana über einen Vaporizer ist die einfachste Möglichkeit, um THC bzw. CBD zu bilden und in Folge zu konsumieren. Beide Wirkstoffe  können jedoch auch über einen Extraktionsvorgang (über Ethanol, Kohlendioxid, Kohlenwasserstoff usw.) und die Verwendung eines Lösungsmittels aus der Pflanze gewonnen werden.

Bei der Öl-Extraktion von CBD wird das Extrakt beispielsweise mithilfe von einem Trägeröl herausgezogen. In den meisten Fällen kommt Olivenöl, Traubenkernöl oder MCT-Öl dafür zum Einsatz. Dabei wird das Pflanzenmaterial gemeinsam mit dem Öl in ein Gefäß gefüllt und im Wasserbad erhitzt. Danach wird das Gemisch wieder auf Normaltemperatur gebracht und die gewünschten Wirkstoffe werden herausgefiltert.

THC CBD: Mann raucht Vaporizer.
(iStock.com/danchooalex)
THC chemische Formel.
THC
CBD chemische Formel.
CBD

THC vs. CBD: Unterschiede in der chemischen Struktur

Tetrahydrocannabinol wurde erstmals 1964 von Yehiel Gaoni und Raphael Mechoulam am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Israel isoliert. Es kommt in der Cannabispflanze als THCA, das über Biosynthese entsteht, natürlich vor.

THCA gilt als Vorstufe von THC. Wird THCA erhitzt, wandelt sich die Verbindung zu THC. Und erst nach dieser sogenannten Decarboxylierung, sprich Verbrennungsreaktion, wird daraus der psychoaktive Stoff THC. Die Strukturformel ähnelt jener von CBD und sieht wie folgt aus.

Cannabidiol, also CBD,  liegt in der Pflanze überwiegend als CBD-Carbonsäure (CBDA) vor und wurde 1963 erstmals von Raphael Mechoulam synthetisiert. Analog zu THC kann CBD ebenfalls über Decarboxylierung aus der Pflanze gelöst werden. Die chemische Verbindung CBD sieht dabei wie abgebildet aus.

Kaum zwei Pflanzenstoffe besitzen so viele Gemeinsamkeiten und stehen doch so im Widerspruch zueinander: Die chemische Struktur von CBD und THC ist zum Verwechseln ähnlich und auch der Ursprung ist derselbe. Denn zwischen THC und CBD liegt die Differenz in nur einem einzigen Atom, welches die Molekülstruktur jedoch maßgeblich beeinflusst.

Dennoch sorgt das THC, das für seine Wirkung auf die Psyche bekannt ist, für den berauschenden Unterschied. Dafür muss es jedoch erst extrahiert werden. Wie die beiden Stoffe aus der Pflanze gelöst werden, um zu wirken, erklären wir im Folgenden.

Bestandteile und Wirkung von THC und CBD

Die Cannabispflanze ist die größte natürliche Quelle von Cannabinoiden und enthält etwa 144 einzelne Verbindungen, von denen jede eine einzigartige Wirkung auf den Körper hat. THC und CBD sind dabei mit Abstand die am besten erforschten Cannabinoide und sie stehen in enger Wechselwirkung zueinander.*

Denn während THC Psychosen verursachen kann, schützt CBD im Marihuana davor – und zwar möglicherweise so wirksam wie ein hoch dosiertes Neuroleptikum. Dieser Schluss lässt sich aus einer Studie des Mannheimer Zentralinstituts für Seelische Gesundheit an 42 Schizophreniepatienten ziehen.**

THC CBD: Cannabispflanze.
(iStock.com/viennetta)

*Hofmann-Aßmus, Marion: THC/CBD wirkt besser als THC allein. MMW Fortschritte der Medizin, vol. 162, no. Suppl 8, 2020

**Bernhard Albrecht: Heilen mit Hanf: Wie Cannabis bei Krankheiten helfen kann. In: GEO Wissen 78/2022: Rausch hilft heilen. S. 41–48

THC CBD: Serotonin.
(iStock.com/Andreus)

*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.) Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. S.26 – S. 31

Delta-9-Tetrahydrocannabinol

Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) ist eine psychoaktive Substanz, die zu den bekanntesten Wirkstoffen in der Cannabispflanze gehört.

Besonders reich an THC sind die unbefruchteten weiblichen Blüten (etwa 2 bis 30 %). Der THC-Gehalt der übrigen Pflanzenteile ist weitaus geringer  und liegt bei knapp 1 %. In den Samen der Cannabispflanze ist kein THC enthalten und auch männliche Pflanzen enthalten im Unterschied zu weiblichen nur sehr wenig THC.

THC wirkt durch die Stimulierung von Endocannabinoid-Rezeptoren, die unter anderem die Freisetzung von Serotonin im Gehirn auslösen. Dabei kann es unter anderem Folgendes bewirken:*

  • Linderung von Schmerzen
  • Muskelrelaxation
  • Appetitstimulation
  • Hemmung von Übelkeit
  • Immunmodulation
  • Entzündungshemmung
  • Stimmungsveränderungen
  • Angst und psychotische Symptome induzierend und sedierend

Bei Cannabisblüten mit einem sehr geringen THC-Gehalt (z. B. unter 0,3 % oder unter 0,2 %) geht man im Allgemeinen nicht davon aus, dass psychoaktivierende Effekte eintreten, weshalb sie in vielen europäischen Ländern gesetzlich nicht als Suchtmittel gelten. Die Grenzwerte können hier jedoch von Land zu Land variieren.

Cannabidiol

Cannabidiol (CBD) ist ein Phytocannabinoid aus der weiblichen Cannabispflanze. Es wurde 1940 entdeckt und ist neben Tetrahydrocannabinol (THC) eines von 113 identifizierten Cannabinoiden in der Cannabispflanze. Dabei kann es bis zu 40 % des Pflanzenextraktes von Cannabis ausmachen.*

CBD-Produkte wie CBD-Öle, CBD-Konzentrate und CBD-Blüten werden immer häufiger auf dem Markt angeboten. Denn man nimmt an, dass CBD unter anderem angstlösende, antipsychotische, antidepressive, entzündungshemmende, antiemetische, krampflösende und gefäßerweiternde Eigenschaften hat.

Dabei ist es aber weniger stark analgetisch (schmerzstillend) als THC. CBD scheint zudem unerwünschte Effekte von THC zu reduzieren, wie Sedierung, Angst, psychotische Symptome, Tachykardie (Herzrasen) und verminderte Standsicherheit.**

Gut zu wissen: Wer ein CBD-haltiges Erzeugnis zur Einnahme auf den Markt bringen will, muss laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vorher einen Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels oder auf Zulassung eines neuartigen Lebensmittels stellen.

Im Rahmen dieses Verfahrens muss der Antragsteller die Sicherheit des Erzeugnisses belegen. Nach aktuellem Stand sind alle Zulassungsverfahren pausiert – daher ist in Deutschland keine legales CBD-haltiges Lebensmittel erhältlich, sondern und nur in Form von CBD-haltigen Arzneimitteln, die rezeptpflichtig sind.

THC CBD: CBD-Tropfen.
(iStock.com/CasarsaGuru)

*Campos AC, Moreira FA, Gomes FV, Del Bel EA, Guimarães FS (December 2012). “Multiple mechanisms involved in the large-spectrum therapeutic potential of cannabidiol in psychiatric disorders”. Philosophical Transactions of the Royal Society of London

**Grotenhermen, F., Müller-Vahl, K. (2019). Cannabis und Cannabinoide: in der Medizin, Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft

THC CBD: Cannabinoide.
(iStock.com/Artyom Kozhemyakin)

Weitere Bestandteile in der Cannabispflanze

Die Cannabispflanze enthält neben THC und CBD noch hunderte weitere Cannabinoide, Terpene und Flavonoide, von denen jede Verbindung eine einzigartige Wirkung auf den Körper hat. Jedoch sind die wenigsten Cannabinoide heute vollends erforscht. Auch welchen Beitrag Flavonoide und Terpene auf den menschlichen Körper haben, ist nur in Umrissen bekannt.

Gut zu wissen: Die Wechselwirkung von Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden beschreibt der sogenannte Entourage-Effekt.

Jedoch ist die Forschung bei gewissen Verbindungen der Cannabispflanze bereits auf einem guten Weg und zum Teil können gewissen Cannabinoiden gewisse positive Wirkungen nachgesagt werden. Die folgende Tabelle beruft sich nicht auf Vollständigkeit, soll aber das Wirkungsspektrum der Wirkstoffe der Cannabispflanze erahnen lassen und zeigen, bei welchen Symptomen und Krankheiten Cannabis helfen könnte.

AbkürzungNameArtBesonderheit
CBGCannabigerolPhytocannabinoideVorstufe von CBD, THC und CBC; wird als Stamm-Cannabinoid bezeichnet
CBGMCannabigerolmonomethyletherPhytocannabinoidekann Appetit anregen, eine unterstützende Wirkung bei epileptischen Anfällen haben und neuroprotektive Vorteile bieten
CBCCannabichromenPhytocannabinoidekommt in der Cannabispflanze am dritthäufigsten vor; wird bei Krebs, Akne und Schmerzen erprobt
CBCVCannabichromevarinPhytocannabinoideevtl. krampflösende und krebshemmende Wirkungen, weitere Untersuchungen sind jedoch  erforderlich
CBNCannabinolPhytocannabinoideAbbauprodukt von THC; hat eine stark beruhigende Wirkung, nicht psychoaktiv
CBGVCannabigerovarinPhytocannabinoideist eng mit der Schmerzübertragung verbunden; Studien haben gezeigt, dass es vor entzündlichen Krankheiten schützen kann
2-AG2-ArachidonoylglycerolEndocannabinoidemacht den Großteil der Endocannabinoid-Aktivität im Gehirn aus
OAEVirodhamineEndocannabinoidenoch nicht gut erforscht
NADAN-Arachidonyl-DopaminEndocannabinoidenoch nicht gut erforscht
LPILysophosphatidylinositolEndocannabinoidenoch nicht gut erforscht

THC vs. CBD: Unterschiedliche Effekte

Der Wirkmechanismus der Cannabinoide wird in seiner Gesamtheit noch nicht zu 100 Prozent verstanden. Jedoch gibt es einige Studien und Untersuchungen, die besagen, dass THC und CBD gewisse Effekte im menschlichen Körper auslösen. Welche das sind, listen wir im Folgen auf.*

THC CBD.
(iStock.com/ArtistGNDphotography)

*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.) Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme

THC CBD: Euphorische Frau.
(iStock.com/PeopleImages)

*Roger G. Pertwee: Pharmacologial and therapeutic targets for Δ9-tetrahydrocannabinol and cannabidiol. In: Euphytica. 140, Nr. 1–2, 2004, S. 73–82, doi:10.1007/s10681-004-4756-9

THC: Wirkung, Rauschzustand, Entspannung, Schmerzlinderung

Bekannte Wirkungen von THC auf den Menschen beziehungsweise Wirkungen von Cannabis, welche auf THC zurückgeführt werden, sind laut Roger G. Pertwee*, die folgenden:

Effekte mit therapeutischem Potenzial:

  • Analgesie, Linderung neuropathischer und entzündungsbedingter Schmerzen
  • Wirkung auf motorische Funktionen, Linderung von Spastizität
  • Neuroprotektion
  • Hemmung der gastrointestinalen Motilität
  • Antiemetische Wirkung (Linderung von Übelkeit und Erbrechen)
  • Senkung des Augeninnendrucks
  • Erleichterung des Schlafes
  • Appetitanregende Wirkung
  • Hemmende Wirkung auf die Ausbreitung von Krebszellen

Effekte auf die Psyche:

  • Stimmungssteigerung
  • Euphorie
  • Redseligkeit
  • Veränderte Wahrnehmung (z. B. in Bezug auf Farben, Musik, Geschmack und Zeitgefühl)
  • Gefühle erhöhter Einsicht und Bedeutung

Andere Effekte:

  • Beeinträchtigung des Denk-, Lern- und Erinnerungsvermögens
  • Beeinträchtigung des Konzentrationsvermögens
  • Beeinträchtigung der psychomotorischen Leistung, Ataxie, Tremor
  • Gefühle von Unwirklichkeit, Depersonalisation und Distanziertheit
  • Unterbrechung von Gedankengängen
  • Panik, Angst, Dysphorie
  • Begünstigt psychotische Symptome, Paranoia
  • Auswirkungen auf kardiovaskuläre Funktionen, einschließlich Tachykardie und Haltungshypotonie
  • Bindehautrötung, verminderter Tränenfluss, Mundtrockenheit
  • Wirkungen auf endokrine und reproduktive Funktionen
  • Wirkungen auf die Thermoregulation
  • Mydriasis

CBD: Entspannung, Schmerzlinderung, Anti-Angst-Effekt

Die folgenden Eigenschaften von CBD sind häufig beschrieben und gelten auch in Fachkreisen als plausibel:

  • krampflösend
  • entzündungshemmend
  • angstlösend
  • Übelkeit reduzierend

Die Forschung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen – weshalb CBD hauptsächlich als natürliche Ergänzung zu THC-haltigen Medikamenten eingesetzt wird.

THC CBD: Frau mit Krämpfen.
(iStock.com/dragana991)
THC CBD: medizinisches Cannabis.
(iStock.com/LPETTET)

*Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA): Epidyolex: European Public Assessment Report (EPAR). 22. Februar 2022, abgerufen am 20. April 2022

**Fachinformation Sativex, Stand Mai 2020. (PDF) Mai 2020, abgerufen am 20. April 2022

THC/CBD: die Rechtslage in Deutschland

THC unterliegt aufgrund seiner Wirkung auf den Geist  in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz und somit ist der Verkauf und Besitz nur zu medizinischen Zwecken erlaubt.

Eine Zulassung als Arzneimittel besteht für CBD in Deutschland mit Stand April 2023 ausschließlich als Zusatztherapie für Krampfanfälle bei bestimmten seltenen Epilepsieerkrankungen (Handelsname Epidyolex)* sowie als Bestandteil des Hanfextrakts Nabiximols als Spasmolytikum bei Multipler Sklerose.**

Medizinische Anwendung von THC und CBD

Als die beiden am besten erforschten Cannabinoide werden THC und CBD seit Jahren für medizinische Zwecke erforscht und erprobt. Laut dem Deutschen Ärzteverlag und der Zeitschrift für Allgemeinmedizin aus dem Jahr 2021 sind hierzulande die häufigsten Indikationen für eine Cannabinoid-Verordnung seit 2017:

  • chronische Schmerzen (27 %)
  • Rückenschmerz (7 %)
  • Spastik (6 %)
  • Polyneuropathie (5 %)
  • Multiple Sklerose (5 %)
  • Depression (4 %)

Außerdem werden Cannabinoide auch bei zahlreichen Krebserkrankungen im Rahmen der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung beantragt und verordnet.

Die Therapie mit Cannabinoiden behandelt hierbei nicht den Tumor an sich, sondern dient dazu, Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern, vor allem Übelkeit und Appetitlosigkeit, sowie Begleitsymptome der Krebserkrankung, wie Schmerzen, zu verringern.

THC CBD: Mann mit chronischen Rückenschmerzen.
(iStock.com/ipopba)
THC CBD: Arzt stellt Rezept aus.
(iStock.com/SARINYAPINNGAM)

[1] Bernhard Albrecht: Heilen mit Hanf: Wie Cannabis bei Krankheiten helfen kann. In: GEO Wissen 78/2022: Rausch hilft heilen. S. 41 – 48

[2] Hofmann-Aßmus, Marion: THC/CBD wirkt besser als THC allein. MMW Fortschritte der Medizin, vol. 162, no. Suppl 8, 2020, pp. 37–37

[3] Vgl. NRF-Vorschrift 22.8. für ölige Dronabinol-Tropfen 25 mg/ml

[4] ]Franjo Grotenhermen, Britta Reckendrees: Die Behandlung mit Cannabis und THC: Medizinische Möglichkeiten, Rechtliche Lage, Praxistipps. 2016. Nachtschatten Verlag

THC in der Medizin

In therapeutischen Zusammenhängen wird THC als reiner Wirkstoff verwendet und Dronabinol genannt. Um Dronabinol zu kaufen, benötigt man, wie beim Erwerb von Cannabisblüten und Extrakten, ein Betäubungsmittel-Rezept von einem Arzt oder einer Ärztin.

In Deutschland gibt es grundsätzlich keine Vorgaben, bei welchen Krankheitsbildern Ärzte Dronabinol, meist in Tropfenform, verschreiben dürfen. Es wird unter anderem zur Linderung von Schmerzen, Muskelentspannung, Appetitsteigerung und gegen Übelkeit eingesetzt, allerdings nur in sehr spezifischen Fällen.1

Die wichtigsten Anwendungsgebiete sind:

  • Chronische und neuropathische Schmerzen, z. B. bei Multipler Sklerose oder Krebserkrankungen
  • Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Chemotherapie
  • Spastizität, z. B. bei Multipler Sklerose oder Lähmungen
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, z. B. bei HIV/AIDS oder Krebserkrankungen

Zudem ist es auch erwähnenswert, dass bei Patienten mit schwerwiegenden Schmerzerkrankungen eine Kombination aus THC und CBD besser wirkt als eine THC-Monotherapie. Denn CBD verringert die psychoaktivierende Wirkung von THC, was die Substanz alltagstauglicher macht. Diesen synergetischen Effekt macht sich auch das Oromukosalspray Sativex® zunutze.2

In der Regel ist Dronabinol nicht das Mittel erster Wahl, sondern kommt erst zum Einsatz, wenn andere Arzneimittel nicht ausreichend wirksam waren bzw. aufgrund ihrer Nebenwirkungen nicht verwendet werden können.

Laut Betäubungsmittelgesetz (BtMG § 13) ist eine Anwendung nur dann begründet, wenn der beabsichtigte Zweck nicht auf andere Weise erreicht werden kann.

Wann tritt die Wirkung ein? Die erste spürbare Wirkung erfolgt nach 30 bis 90 Minuten. Die maximale Wirkung setzt 2 bis 4 Stunden nach der Einnahme von Dronabinol ein.3

Cannabisprodukte lassen sich darüber hinaus auch gut mit anderen Medikamenten kombinieren. Zum Beispiel wird Dronabinol häufig mit Opiaten zusammen verschrieben, da die schmerzlindernde Wirkung so verstärkt wird. Zudem kann THC auch die Übelkeit lindern, die durch Opiate hervorgerufen wird.4

CBD in der Medizin

Nach der Anwendung von medizinischem Cannabidiol (auch also Cannabidiol mit THC) werden entkrampfende, entzündungshemmende, angstlösende und gegen Übelkeit gerichtete Wirkungen beschrieben.* Weitere pharmakologische Effekte wie eine antipsychotische Wirkung werden erforscht.**

Zudem gibt es eine ganze Reihe von Krankheiten und Symptomen, bei denen CBD eingesetzt wird und zum Teil erfolgversprechende Ergebnisse in Kleinstudien bringt. Diese listen wir im Folgenden auf:

THC CBD: Labor.
(iStock.com/janiecbros)

*R. Mechoulam et al.: Cannabidiol – recent advances. In: Chemistry & Biodiversity. 4, 8, 2007, S. 1678–1692

**A. W. Zuardiet al.: Cannabidiol, a Cannabis sativa constituent, as an antipsychotic drug. In: Braz. J. Med. Biol. Res. (Review) 39 (4), April 2006, S. 421–429

Epilepsie

Das ist eines der wenigen Gebiete, wo es mittlerweile als medizinisch gesichert gilt, dass CBD hilft. Es lindert Krämpfe bei bestimmten Formen frühkindlicher Epilepsie und wurde zu diesem Zweck als Medikament mit dem Namen „Epidyolex®“ zugelassen.

Multiple Sklerose

CBD kann (in Kombination mit THC) gegen Spastiken bei einer Multiplen Sklerose helfen.* Hier gibt es ebenfalls ein offizielles Arzneimittel: das Mundspray Sativex®.

*Hoch, Eva/Friemel, Chris M./Schneider, Miriam (Hg.) (2019): Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag, S. 304

Schmerzen

Von einigen Personen wird CBD als Selbstmedikation gegen Schmerzen eingesetzt. Man vermutet, dass CBD durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften vor allem bei jenen Schmerzen helfen könnte, die durch Entzündungen entstehen.

Was die Wissenschaft betrifft, ist die Studienlage aber eher dünn. Am ehesten belegt ist die Wirkung von CBD in Kombination mit THC bei chronischen Nervenschmerzen.*

*Hoch, Eva/Friemel, Chris M./Schneider, Miriam (Hg.) (2019): Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag, S. 295

Angststörungen

Von sehr vielen Anwendern wird CBD zur Beruhigung eingesetzt und tatsächlich ist eine angstlösende Wirkung plausibel.1 Es zeigte sich zum Beispiel in einer Studie, dass CBD soziale Ängste lindern kann, wenn es darum geht, einen öffentlichen Vortrag zu halten.2

Allerdings beruhen diese Erkenntnisse bisher auf einer sehr kleinen Anzahl von Menschen. Ganz generell gibt es noch zu wenige Studien zu diesem Thema, sodass man keine gesicherten Aussagen machen kann.3

[1] https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0269881110379283 + https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0161813X19300774 [abgerufen am 23.03.23]

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21307846/ [abgerufen am 23.03.23]

[3] Hoch, Eva/Friemel, Chris M./Schneider, Miriam (Hg.) (2019): Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag, S. 395

Schlafprobleme

Nicht zuletzt setzen viele Anwender auf CBD, um besser schlafen zu können. Ob das CBD tatsächlich den Schlaf fördert, ist jedoch nicht eindeutig erwiesen – die Ergebnisse sind hier widersprüchlich.*

Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass das von der Menge abhängt. CBD wirkt vermutlich in höheren Dosen eher schlaffördernd, in niedrigen eher anregend.

*https://www.karger.com/Article/FullText/484886 [abgerufen am 23.03.23]

Krebs

Immer wieder wird auch die angebliche Wirkung von Cannabis gegen Krebs erwähnt. Es gibt wirklich vereinzelte Hinweise, dass CBD das Wachstum von Krebszellen verlangsamen könnte.*

Das wurde allerdings vor allem im Labor getestet. Generell gesprochen ist die Forschung absolut am Anfang und es gibt kaum relevante Studien mit Personen bzw. hochwertige kontrollierte Studien.

*https://www.spektrum.de/news/ist-der-hype-um-cannabidiol-berechtigt/1680420 [abgerufen am 23.03.23]

Schizophrenie und Psychosen

CBD ist zudem ein möglicher Kandidat, um Psychosen bei einer Schizophrenie zu verringern. Es gibt hier eine sehr vielversprechende Studie,* insgesamt bedarf es jedoch noch weiterer Nachweise.**

*https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4791143/ [abgerufen am 23.03.23]

**https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3316151/ [abgerufen am 23.03.23]

Übelkeit

Dass Cannabis gegen Übelkeit hilft und den Appetit anregen kann, ist seit Jahrtausenden bekannt. In Bezug auf CBD wurde in Tierstudien tatsächlich nachgewiesen, dass es in niedriger Dosis gegen Übelkeit und Erbrechen hilft.

Ein Kombipräparat aus CBD und THC wird derzeit in speziellen Fällen auch medizinisch gegen Übelkeit eingesetzt, und zwar, wenn diese in Folge von Chemotherapie auftritt und andere Mittel nicht helfen.*

*Hoch, Eva/Friemel, Chris M./Schneider, Miriam (Hg.) (2019): Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag, S. 394

Fragen & Antworten

Was ist der Unterschied zwischen THC und CBD?

THC und CBD sind beides Cannabinoide, also Wirkstoffe, die natürlich in der Cannabispflanze vorkommen. Sie unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur und auch in ihrer Wirkung.

Welche Wirkung haben THC und CBD?

THC ist im Unterschied zu CBD psychoaktiv und ruft ein geistiges (zerebrales) High hervor. CBD hingegen wirkt auf den Körper und nicht auf die Wahrnehmung.

Ist THC illegal?

THC unterliegt in Deutschland aufgrund seiner Wirkung auf den Geist dem Betäubungsmittelgesetz und der Verkauf und Besitz sind nur zu medizinischen Zwecken erlaubt. Der Konsum von THC abseits von Medikamenten ist in Deutschland aber nicht verboten.

 
Was ist THC einfach erklärt?

THC ist die Kurzform von Tetrahydrocannabinol, genauer Δ9-Tetrahydrocannabinol. THC ist einer der wichtigsten und am besten erforschten Inhaltsstoffe der Cannabispflanze, die Cannabinoide genannt werden.

Was ist CBD einfach erklärt?

Cannabidiol, kurz CBD, gehört neben THC zu den besterforschten Cannabinoiden. CBD soll angstlösende, antipsychotische, antidepressive, entzündungshemmende, antiemetische, krampflösende und gefäßerweiternde Eigenschaften haben. Zudem scheint es unerwünschte Effekte von THC zu reduzieren, wie Sedierung, Angst, psychotische Symptome, Tachykardie (Herzrasen) und verminderte Standsicherheit.

Disclaimer

Dieser Artikel über THC und CBD wurde zu unverbindlichen Informationszwecken erstellt. Wir sind bemüht, Informationen so aktuell und umfassend wie möglich zu recherchieren und zu präsentieren. Eine Gewähr oder Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch nicht übernehmen. Die gebotenen Informationen sind kein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch Ärzte und Apotheker. Bei allen individuellen Fragen und Entscheidungen rund um die Gesundheit sollten sich Patienten und ihre Angehörigen auf jeden Fall an einen qualifizierten Experten wenden.

Bildquelle Beitragsbild: ©iStock.com/Aleksandr_Kravtsov

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