Die wichtigsten Aussagen in Kürze:
- Eine analgetische (schmerzlindernde) Wirkung von CBD gilt mittlerweile als bewiesen. Ihr genaues Ausmaß muss allerdings erst noch erforscht werden.
- THC, ein weiterer Wirkstoff der Cannabispflanze, weist eine noch stärkere analgetische Wirkung als CBD auf.
- CBD wird bereits für die Linderung einer Vielzahl von Schmerzarten empfohlen. Doch die Forschungslage ist noch alles andere als vollständig.
- Bei der Behandlung von chronischen, arthritischen und neuropathischen Schmerzen sowie bei Endometriose zeigt CBD bereits Anzeichen für eine Wirkung.
- Die bisher besten Ergebnisse erzielten allerdings Studien, in denen eine Mischung aus CBD und THC gegen Schmerzen verwendet wurde.
Die Cantiva Cannabis Apotheke ist eine auf Cannabis spezialisierte Online-Apotheke. In unserem Online-Shop finden Sie alles rund um medizinisches Cannabis und Cannabis-Präparate. In diesem Patienten-Ratgeber haben wir für Sie umfassendes Hintergrundwissen über CBD gegen Schmerzen zusammengestellt.
CBD-Produkte werden immer populärer. Ob gegen Nervosität, für besseren Schlaf oder einfach für das allgemeine Wohlbefinden: CBD scheint unglaublich vielseitige Einsatzmöglichkeiten zu haben. In einem Anwendungsbereich wird dem pflanzlichen Wirkstoff besonders großes Potenzial nachgesagt: beim Einsatz von CBD gegen Schmerzen.
Der Ratgeber bietet Ihnen eine praktische Gesamtübersicht, wie CBD gegen Schmerzen wirkt und bei welchen Arten von Schmerzen es helfen kann. Oder Sie springen in der Inhaltsübersicht einfach direkt zu dem Kapitel, das Sie am meisten interessiert.
Viel Spaß beim Lesen
wünscht Ihnen das Team der Cantiva Cannabis Apotheke
Was ist CBD?
CBD ist ein Wirkstoff aus den Blüten der weiblichen Cannabispflanze. Auch als Cannabidiol bekannt, ist CBD neben THC einer der am meisten untersuchten Inhaltsstoffe der Pflanze. Er wird in vielen verschiedenen Produktformen wie CBD-Öl, CBD-Kapseln oder auch CBD-Fruchtgummis angeboten.
CBD ist ein Cannabinoid, also ein Botenstoff, der in einem speziellen Teil des menschlichen Nervensystems Vorgänge hemmen oder ankurbeln kann. Es kann somit verschiedene Reaktionen im menschlichen Körper hervorrufen. Die vielen verschiedenen Wirkungsweisen von CBD werden laufend weiter untersucht, um sein volles medizinisches und therapeutisches Potenzial zu offenbaren.
Möchten Sie noch mehr Informationen über den Wirkstoff? Dann lesen Sie unseren Ratgeber zum Thema „Was ist CBD?”
Doch warum scheint CBD so viel populärer zu sein als manche andere Cannabis-Produkte und welche Vorteile gibt es im Vergleich zu anderen Substanzen?
*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme [abgerufen am 27.03.23]
Cannabis, THC oder CBD gegen Schmerzen?
Cannabis-Produkte wurden bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur Therapie gegen Schmerzen verschrieben. Das liegt daran, dass den in Cannabisblüten enthaltenen Wirkstoffen THC und CBD eine analgetische, also schmerzlindernde Wirkung nachgesagt wird. Doch warum wird CBD heute häufig für seine schmerzlindernden Eigenschaften gepriesen, obwohl es diesbezüglich eigentlich eine geringere Wirkung hat als THC?*
Ganz einfach: Der Wirkstoff THC ist psychoaktiv – das in Cannabis enthaltene THC macht also high und fällt damit unter das Betäubungsmittelgesetz, während dies bei CBD nicht der Fall ist.
Aber: Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zum Thema CBD, sind Nahrungsergänzungsmittel, die Cannabidiol (CBD) enthalten, nicht verkehrsfähig. Das heißt, sie dürfen nicht verkauft und angewendet werden.
Dabei können folgende CBD-Produkte in Deutschland legal erworben werden:
- CBD-haltige Cannabisblüten oder Cannabisöle können ärztlich verordnet werden. Dafür stellt der verordnende Arzt ein Betäubungsmittelrezept aus.
- Das Fertigarzneimittel Epidyolex kann ärztlich verordnet werden, ohne dass ein Betäubungsmittelrezept nötig wäre.
- Verschiedene CBD-haltige Kosmetikprodukte wie Mundöle, Salben, Gele oder Cremes sind auf dem deutschen Markt ohne Rezept erhältlich.
Die Wirkung von CBD wird laufend weiter erforscht. Folgende Wirkungsweisen gelten laut bisherigen Forschungsergebnissen als sehr plausibel: CBD soll krampflösende, entzündungshemmende, angstlösende, antipsychotische und schmerzlindernde Eigenschaften besitzen.* Ergebnisse, die diese Wirkungsweisen belegen, stammen allerdings zum Teil aus kleiner angelegten Studien und müssten noch durch weitere Studien bekräftigt werden.
Mehr zur CBD-Wirkung erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Vorteile von CBD
Neben der Tatsache, dass CBD in seiner Reinform, z. B. als Mundöl oder Kosmetikum, auch rezeptfrei erhältlich und somit vergleichsweise einfach zugänglich ist, zeichnet es sich jedoch auch noch durch weitere positive Eigenschaften aus:
- Anders als THC ist CBD nicht psychoaktiv und macht somit nicht high.1
- Im Vergleich zu anderen Schmerzmitteln wie Opioiden ist CBD relativ frei von Nebenwirkungen.2
- Das bisher erforschte Wirkungsprofil von CBD lässt auf vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Zukunft schließen.3
Die allgemeine Beliebtheit von CBD ist somit keinesfalls überraschend – bisheriger Forschung zufolge scheint der Wirkstoff gut verträglich zu sein und ein vielfältiges Anwendungspotenzial zu besitzen.3 Doch gerade, weil CBD so viele Vorteile zu haben scheint, kursieren im Internet einige Mythen über den Wirkstoff. Bei welchen Schmerzen kann CBD also tatsächlich helfen?
[1] Cannabinoide: Worin besteht der Unterschied zwischen THC und CBD? wissen.de
[2] E. Chesney, D. Oliver, A. Green, et al. Adverse effects of cannabidiol: a systematic review and meta-analysis of randomized clinical trials. Neuropsychopharmacology (45/2020)
[3] Lukas Radbruch. Cannabidiol. Der Schmerz (34, 2020). S. 115 – 116
*Eva Hoch, Chris Maria Friemel, Miriam Schneider (Hrsg.). Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme [abgerufen am 27.03.23]
Wo könnte CBD helfen?
Eine Wirkung von CBD gegen Schmerzen gilt bereits als bewiesen und bisherige Forschungsergebnisse stimmen hoffnungsvoll. CBD zeigt vor allem aufgrund seiner krampflösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften großes Potenzial für die Behandlung verschiedener Arten von Schmerzen.*
Allerdings ist die Forschungslage zur Verwendung von CBD gegen Schmerzen noch keineswegs vollständig. Ganz im Gegenteil, bisherige Ergebnisse weisen zwar bereits auf eine potenzielle Wirksamkeit hin, doch diese kann noch nicht als offiziell bestätigt gelten. Denn zuvor werden noch weitere, tiefergehende Studien benötigt.
Grundsätzlich scheint THC bisher die effektivere Wirkung gegen Schmerzen zu haben.* Doch auch CBD weist bis zu einem gewissen Grad eine analgetische Wirkung auf und wird weiterhin untersucht. Bei den folgenden Arten von Schmerzen zeigt die Verwendung von CBD bereits vielversprechende Tendenzen, wenn auch häufig in Verbindung mit THC.
Chronische Schmerzen
Als chronische Schmerzen definiert man Leiden, die trotz bereits abgeheilter Ursache mehr als drei Monate andauern. Es gibt bereits Hinweise darauf, dass CBD bei der Behandlung von chronischen Schmerzen hilfreich sein könnte.* Allerdings kann der Wirkstoff in diesen Fällen nicht alleine Abhilfe vom Schmerz schaffen. Stattdessen wird CBD bisher hauptsächlich als Add-on-Therapiemethode verwendet, also in Kombination mit anderen Medikamenten.**
Es gibt bereits erste vorsichtige Belege dafür, dass Cannabinoide wie CBD bei gemeinsamer Anwendung mit Opioiden hilfreich sein könnten. Diese werden Patienten mit chronischen Schmerzen in der Regel verschrieben, können aber starke Nebenwirkungen zur Folge haben. CBD scheint die Wirkung von Opioiden zu verstärken und dadurch deren Dosierung und Nebenwirkungen zu reduzieren.**
Allerdings ist für die Behandlung mit CBD stets ärztlicher Rat einzuholen. Denn für die Therapie von chronischen Schmerzen ist ein hoher Anteil an reinem Cannabidiol notwendig. Da CBD laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nicht als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen ist, sollte der Wirkstoff ärztlich verordnet werden. Zudem muss auch bedacht werden, dass CBD seine analgetische Wirkung bisher in Kombination mit THC am besten entfalten konnte.**
*Harrison J. VanDolah et al. Clinitian’s Guide to Cannabidiol and Hemp Oil. Mayo Clinic Proceedings [abgerufen am 27.03.23]
**Ursula Stamm. Cannabidiol gegen Schmerz: wirksam – aber nicht allein. Interview mit Norbert Schürmann. rbb-online.de (05/2021)
*D. C. Hammell. Transdermal cannabidiol reduces inflammation and pain-related behaviours in a rat model of arthritis. National Library of Medicine [abgerufen am 27.03.23]
**Manfred Fankhauser. CBD bei Rheuma (Interview). Rheumaliga Schweiz [abgerufen am 27.03.23]
Arthritische Schmerzen
Bei rheumatoider Arthritis sind die Gelenke der Betroffenen dauerhaft entzündet, was viele Bewegungen schmerzhaft oder vollkommen unmöglich macht. Auch eine Wirkung auf arthritische Schmerzen könnte in Zukunft für CBD nachgewiesen werden. Eine an Nagetieren abgehaltene Studie aus dem Jahr 2016 weist beispielsweise bereits darauf hin, dass die entzündungshemmende Wirkung von CBD auch gegen Arthritis hilfreich sein könnte:
Den Nagetieren wurde ein CBD-haltiges Gel aufgetragen, um deren arthritische Schmerzen zu behandeln. Hierbei wurde einerseits herausgefunden, dass CBD sehr gut über die Haut aufgenommen wird. Andererseits zeigen die Ergebnisse der Studie auch Tendenzen für eine Linderung der Schmerzen auf.*
Allerdings sollte auch hier erwähnt werden, dass eine gemeinsame Anwendung von CBD mit THC auch in diesem Fall derzeit besser belegt ist als die Einzelwirkung von CBD. Das liegt daran, dass CBD zwar als Entzündungshemmer gilt, für die Bekämpfung von arthritischen Schmerzen allerdings häufig in Kombination mit dem schmerzlindernden THC verschrieben wird.**
Endometriose oder Regelschmerzen
Auch zur Linderung von Regelschmerzen sowie in Zusammenhang mit einer Endometriose-Erkrankung auftretenden Schmerzen zeigt CBD bereits vielversprechende Tendenzen: 2020 wurde eine Studie zum Thema ausgeführt, an der insgesamt 1.165 Frauen, die an einer der beiden Schmerzarten leiden, teilnahmen. Die Probandinnen verwendeten CBD über einen 6-monatigen Zeitraum beim ersten Anzeichen von Schmerzen.*
Die Ergebnisse dieser Studie sind für den Anfang sehr vielversprechend – durch die Anwendung von CBD konnten im Lauf der Untersuchungen die Beschwerden der Probandinnen verringert und ihre Lebensqualität damit verbessert werden. Dennoch sind noch weitere klinische Studien notwendig, bevor eine schmerzlindernde Wirkung von CBD bei Endometriose als offiziell bestätigt gelten kann.
*I. Pleyer, G. Lorenz-Eberhard, G. Boandl. Anwendung von CBD (Cannabidiol)-Ölen und CBD (Cannabidiol) Suppositorien bei Dysmenorrhoe und Endometrioseschmerzen. Geburtshilfe Frauenheilkd. (06/2020). S. 7-8
*Maja M. Christ. Schmerzmedizin: Cannabis bei neuropathischen Schmerzen wirksam + Schmerztherapie mit medizinischem Cannabis: Nabiximols Mittel der ersten Wahl [abgerufen am 27.03.23]
Neuropathische Schmerzen
Neuropathische Schmerzen oder Neuropathien treten aufgrund einer Schädigung der Nervenbahnen im Körper auf. Diese können durch Krankheiten oder Verletzungen entstehen und sind meist schwer therapierbar und sehr belastend für die Betroffenen. CBD wird immer wieder als potenziell wirksam gegen neuropathische Schmerzen dargestellt.
Die Forschungslage zur alleinigen Wirkung von CBD gegen neuropathische Schmerzen ist jedoch etwas dünn. Es gilt allerdings als bestätigt, dass CBD zusammen mit THC effektiver gegen neuropathische Schmerzen ist als alleine. Bisherige Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Kombination aus CBD und THC gegen neuropathische Schmerzen wirksam sein könnte.*
Mehr Informationen zur Wirkung von CBD gegen neuropathische Schmerzen finden Sie in unserem Ratgeber.
Wo die Forschungslage noch unzureichend ist
Leider kursieren viele Mythen über CBD im Internet – so auch über seine schmerzlindernde Wirkung bei manchen Krankheitsbildern und Symptomen. Bei den im Folgenden beschriebenen handelt es sich um Schmerzarten, die immer wieder in Verbindung mit CBD genannt werden. Allerdings reicht die aktuelle Forschungslage in diesen Fällen noch keinesfalls für mehr als Vermutungen aus.
*Katja Schulte. Cannabis auch bei Migräne und Kopfschmerzen wirksam? infothek-gesundheit.de [abgerufen am 27.03.23]
**Jana Meixner. Keine Belege für CBD gegen Migräne. medizin-transparent.at [abgerufen am 27.03.23]
Migräneschmerzen
Immer wieder liest man online, dass die Anwendung von CBD bei Migräne hilfreich sein könnte. Bei den meisten diesbezüglichen Aussagen handelt es sich allerdings um reine Vermutungen – denn die Forschungslage zur Auswirkung von CBD auf Migräneschmerzen ist derzeit noch ausgesprochen dünn.
Viele Beiträge nennen die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung von CBD als Grund für diese Annahme. Doch tatsächliche medizinisch basierte Untersuchungen zur Wirkung von CBD auf Kopfschmerzen und Migräne sind noch rar: Zwar gibt es einige wenige Untersuchungen zur Wirkung von Cannabis als Gesamtprodukt gegen Kopfschmerzen und Migräne, doch Experten warnen schon in diesem Fall vor Nebenwirkungen.* Belege zur Wirkung von CBD als Einzelwirkstoff gegen Migräne fehlen bisher vollkommen.**
Schmerzen im Rahmen einer Krebserkrankung
Ähnlich wie bei Migräne- und Kopfschmerzen sieht es leider bisher auch bei Schmerzen im Rahmen einer Krebserkrankung aus. Die Datenlage zur Wirkung von CBD gegen krebsbedingte Schmerzen ist noch sehr dürftig, weshalb diesbezügliche Aussagen auch auf reinen Vermutungen beruhen. Während im Fall von THC bereits Hinweise existieren, können über die Wirkung von CBD auf Schmerzen im Rahmen einer Krebserkrankung somit bisher nur Vermutungen angestellt werden.*
*Deutsches Krebsforschungszentrum. CBD-Öle für Krebspatienten [abgerufen am 27.03.23]
*Ursula Stamm. Cannabidiol gegen Schmerz: wirksam – aber nicht allein. Interview mit Norbert Schürmann. rbb-online.de (05/2021)
Verwendung von CBD-Öl und CBD-Tropfen gegen Schmerzen
Bei den vielen positiven Wirkungen, die ihnen zugeschrieben werden, ist die Einnahme von CBD-Öl oder CBD-Tropfen gegen Schmerzen verlockend. Diese sind allerdings höchstwahrscheinlich eher selten so wirksam wie die in medizinischen Studien verwendeten Präparate. Denn handelsfertige CBD-Produkte haben in der Regel eine zu geringe Konzentration an CBD, um einen Effekt gegen Schmerzen zu erzielen.*
Die Behandlung von Schmerzen aller Art mit CBD (egal in welcher Form) sollte generell nur mit ärztlicher Beratung stattfinden. Denn selbst in der Schmerzmedizin wird CBD meist nicht leichtfertig eingesetzt.
CBD in der Schmerzmedizin
Kombinationen der beiden Wirkstoffe CBD und THC sind bisher am meisten untersucht und scheinen die beste Wirkung gegen Schmerzen zu haben.* Dementsprechend wird die Einnahme von CBD als Einzelwirkstoff in der Schmerzmedizin eher selten empfohlen. Stattdessen werden bisher eher Gemische aus mehreren Cannabinoiden wie Nabiximols verwendet.
Aufgrund der unvollständigen Forschungslage werden Cannabinoide in der Schmerzmedizin allerdings generell noch relativ selten angewandt. Tatsächlich wird die Verwendung von CBD (ob alleine oder in Verbindung mit THC) überwiegend bei schwerwiegenden Erkrankungen in Erwägung gezogen, bei denen bisher kein Therapieerfolg erzielt werden konnte. Erst dann werden Cannabinoide als Add-on-Therapie angewandt.**
*Schmerztherapie mit medizinischem Cannabis: Nabiximols Mittel der ersten Wahl [abgerufen am 27.03.23]
**Martin von Wachter. Cannabis in der Schmerzbehandlung. Deutsche Schmerzgesellschaft [abgerufen am 27.03.23]
*Daniela Hafner. Cannabidiol: die Fakten. Aus pharmazeutischer Sicht. Österreichische Ärztezeitung (21/2019)
Risiken und Nebenwirkungen von CBD-Öl gegen Schmerzen
Die Einnahme von CBD gegen Schmerzen sollte stets ärztlich abgeklärt werden. Denn nur so können potenzielle Neben- und Wechselwirkungen vermieden werden. Bei Überdosierung kann der Wirkstoff zu Nebenwirkungen wie Durchfall oder Fieber führen. Da CBD ein Hemmstoff für bestimmte Enzyme ist, könnte es dadurch außerdem die Wirkung mancher Medikamente beeinflussen und Wechselwirkungen auslösen.*
Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte vollkommen auf die Einnahme von CBD zur Schmerzlinderung verzichtet werden. Denn die genaue Wirkung des Cannabinoids auf Mutter und Kind ist noch unklar.
CBD gegen Schmerzen: Potenzial ist da, aber mehr Forschung ist nötig
Der Einsatz von CBD in der Schmerzmedizin ist noch begrenzt. Da die Forschungslage noch unvollständig ist, wird es meist nur als Add-on-Therapie bei schweren Erkrankungen verwendet und wenn Patienten austherapiert sind. Zudem weist CBD zwar tendenziell eine schmerzlindernde Wirkung auf, diese scheint allerdings schwächer zu sein als jene von THC. Tatsächlich zeigte sich CBD gegen Schmerzen bisher nur in Verbindung mit THC als besonders wirksam.
CBD ist kein Wundermittel, das verschiedenste Schmerzen ohne Nebenwirkungen lindern kann. Doch tiefergehende Untersuchungen könnten es als hilfreichen Zusatzwirkstoff zu etablierten Therapien der Schmerztherapie positionieren.
Fragen & Antworten
Eine schmerzlindernde Wirkung von CBD gilt zwar als bestätigt, diese soll allerdings eher gering sein. Außerdem ist die Forschungslage zur Wirkung von CBD gegen Schmerzen bisher eher begrenzt.
Die empfohlene Dosierung von CBD sollte ärztlich abgeklärt werden, da bisher noch relativ wenig über seine Wirkung gegen Schmerzen bekannt ist. Zudem kann die richtige Menge je nach Person und Krankheit variieren.
Je nach Dosierung, Krankheit und individuellen Eigenschaften der jeweiligen Person kann es unterschiedlich lang dauern, bis eine spürbare Wirkung von CBD eintritt.
Vor allem bei regelmäßiger Einnahme von anderen Medikamenten sollten Sie die Einnahme von CBD mit einem Arzt absprechen, um potenzielle Wechselwirkungen zu vermeiden. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte außerdem vollkommen auf CBD verzichtet werden.
Disclaimer
Dieser Artikel über CBD gegen Schmerzen wurde zu unverbindlichen Informationszwecken erstellt. Wir sind bemüht, Informationen so aktuell und umfassend wie möglich zu recherchieren und zu präsentieren. Eine Gewähr oder Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch nicht übernehmen. Die gebotenen Informationen sind kein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch Ärzte und Apotheker. Bei allen individuellen Fragen und Entscheidungen rund um die Gesundheit sollten sich Patienten und ihre Angehörigen auf jeden Fall an einen qualifizierten Experten wenden.
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