Wer sich mit der Legalisierung von Cannabis beschäftigt, muss sich zwangsläufig auch mit der Kriminalisierung von Cannabis beschäftigen. Und die hat im Ursprung viel mit politischen Interessen und Rassismus zu tun, wie beispielsweise der Dokumentarfilm „Grass is Greener“ von Fab 5 Freddy aus dem Jahr 2019 eindrücklich darlegt.
Cannabis-Legalisierung Pro / Contra
Dass eine Legalisierung Cannabis-Konsumenten erfreut ist klar. Unter den Konsumenten lassen sich aber zwei Hauptgruppen unterscheiden: Auf der einen Seite sind da Menschen, die eine Gras-Legalisierung fordern, weil sie freizeitmäßig Cannabis legal konsumieren möchten. Auf der anderen Seite sind Patienten, die sich eine Marihuana-Legalisierung wünschen, um die Heilpflanze legal zur Linderung gesundheitlicher Probleme einsetzen zu können.
Wenn von den Vor- und Nachteilen einer Cannabis-Legalisierung die Rede ist, wird daher häufig zwischen medizinischem Cannabis und Recreational-Cannabis / Cannabis als Rauschmittel unterschieden.
Cannabis-Legalisierung EU
Theoretisch ist die Legalisierung und Regulierung von Cannabis in Europa Sache der einzelnen Mitgliedsstaaten. Es gibt jedoch einige EU-Richtlinien und internationale Verträge, welche die Kontrolle von Suchtstoffen und Drogen regeln und die die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union berücksichtigen müssen – angefangen beim Schengener Abkommen über die gemeinsame EU-Drogenstrategie bis hin zum Betäubungsmittelübereinkommen.
Cannabis-Legalisierung Deutschland
Stand Oktober 2023 gibt es in Deutschland einen Gesetzesentwurf der Bunderegierung, der folgendes vorsieht:
- Erwachsenen ist künftig der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für den Eigenkonsum erlaubt.
- Erwachsenen ist künftig der private Eigenanbau von bis zu drei Cannabispflanzen – geschützt vor dem Zugriff durch Minderjährige – zum Eigenkonsum erlaubt.
- Nichtgewerbliche Anbauvereinigungen dürfen unter Einhaltung gewisser Reglementierungen künftig Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder zum Eigenkonsum weitergeben.
- Die Vorgaben für Cannabis zu medizinischen und medizinisch-wissenschaftlichen Zwecken werden in ein neues Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG) überführt.
- Künftig sollen keine speziellen Betäubungsmittel-Rezepte für medizinisches Cannabis erforderlich sein, sondern herkömmliche Arzt-Verordnungen ausreichen.
Cannabis-Legalisierung Nordamerika
In Nordamerika prallen Gegensätze aufeinander, zum Beispiel im Fall von US-Bundesstaat Idoha, wo Cannabis illegal ist, und der gleichzeitig an Kanada grenzt. Nach Uruguay hat Kanada in 2018 als zweites Land der Welt den Freizeitkonsum von Cannabis für Erwachsene legalisiert.
Cannabis-Legalisierung USA
In den meisten US-Bundesstaaten ist der medizinische Gebrauch von Cannabis legal. Mehrere Bundesstaaten haben auch den Freizeitkonsum von Cannabis für Erwachsene legalisiert. Diese Gesetze variieren je nach Bundesstaat. Es gibt aber auch immer noch Bundesstaaten, in denen Cannabis in jeglicher Form, sei es medizinisch oder für Freizeitzwecke, illegal ist.
Schlagzeilen machte der Fall Bernard Noble, der 2010 in Louisiana wegen 2,8 g Cannabis zu einer Haftstrafe von 13 Jahren verurteilt wurde. Erst nach mehr als sieben Jahren Haft wurde Noble auf öffentlichen Druck hin auf Bewährung entlassen.
Cannabis-Legalisierung Kanada
Die Legalisierung von Cannabis in Kanada erstreckt sich auf medizinisches Cannabis und Freizeit-Cannabis. Patienten können mit einer ärztlichen Verschreibung weiterhin medizinisches Cannabis erhalten und verwenden.
Für Cannabis zu Recreational-Zwecken gibt es den kanadischen Provinzen teils unterschiedliche Bestimmungen. In manchen Regionen gibt es daher ausschließlich staatliche Ausgabestellen für Cannabis, in anderen ist auch der Verkauf durch private Einzelhändler erlaubt.
Disclaimer
Dieser Artikel über medizinisches Cannabis wurde zu unverbindlichen Informationszwecken erstellt. Wir sind bemüht, Informationen so aktuell und umfassend wie möglich zu recherchieren und zu präsentieren. Eine Gewähr oder Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch nicht übernehmen. Die gebotenen Informationen sind kein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch Ärzte und Apotheker. Bei allen individuellen Fragen und Entscheidungen rund um die Gesundheit sollten sich Patienten und ihre Angehörigen auf jeden Fall an einen qualifizierten Experten wenden.
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